25. August 2012

Gedanken am Morgen...

Da die Nacht heute wieder sehr früh mit einer mir ins Gesicht grinsenden Motte um 4:30h endete und sie mit dem Papa ein bisschen herumalberte während ich Kaffee schlürfend versuchte wach zu werden, konnte ich ein bisschen in diversen Foren lesen. Ich mache das gerne, denn es gibt mir Anreize um über meine eigenen Ansichten ein genaueres Bild zu bekommen und vieles eben auch zu hinterfragen. Und Gedanken zu machen war schon immer sowas wie ein Hobby.
Der Papa der meint ja immer ich denke immer über alles nach und nehme es auseinander un ja, da ist etwas dran.

Zum einen mache ich mir gerade Gedanken darum wie das so ist mit dem Abgeben von Kindern. Ja, da sind Mütter denen fällt das scheinbar nicht schwer und die geben ihre Kinder im Alter von 3-4 Monaten oder sogar schon früher in die Arme anderer oder lassen sie sogar bei Großeltern, Tanten oder ähnlichem übernachten.
Bei uns ist das völlig anders. Ich habe nicht nur nicht kein Bedürfnis danach Zeit ohne die Kleine zu verbringen weil ich vielleicht feiern möchte, mal ins Kino oder essen gehen - nein, ich für mich halte das Abgeben auch nicht für das Optimale. Ich glaube es gibt einen Grund warum die Natur es so eingerichtet hat das Mütter ihre Kinder stillen und sie somit immer und überall nah bei sich haben. Ich glaube es ist für die Bindung sehr bedeutsam. Andererseits, wenn diese anderen betreuenden Personen einen konstanten kontinuierlichen Platz im Leben des Kindes haben ist die Bindung sicherlich ebenso gut. Oder auf ihre Art zumindest.
Vielleicht kann ich mich für mich nicht damit anfreunden weil ich diese sichere Bindung nicht kenne. Ich war als Kind sehr unsicher gebunden, das spiegelt sich auch heute noch in dem Verhältnis zu den eigenen Eltern. Ein Grund, warum die Motte eben nur spärlichen Kontakt zu den Großeltern unterhält und es für mich als Mutter auch gut und wichtig ist sie viele hunderte von Kilometern weit weg zu wissen.

In die Arme anderer wandert sie ebenso sehr selten. Anfangs wollte sie ja nicht mal bei dem Papa bleiben, sodass es für mich generell nicht in Betracht kam. Dazu kommt das diese anderen Menschen um uns herum eben unterschiedlich oft mit ihr in Kontakt treten und sie für sie eher Fremde sind. Und ich finde niemand muss sich von relativ fremden Menschen berühren lassen. Gerade auch der familiäre Anhang ist für sie fremd, denn sie hat diese Menschen erst ein Mal in ihrem Leben gesehen.Warum also soll sie diese nicht erstmal von der sicheren Basis aus - der Mama oder dem Papa - beobachten, beäugen und mit ihnen schäkern. Das macht sie gerne, wenn andere zu nah kommen wirkt sie jedoch erstmal irritiert. Auch wenn sie unendlich interessiert daran ist zu beobachten.
Mein Gefühl sagt mir das ist der richtige Weg so.

Weiteres Thema was im Kopf geistert ist die Frage ob Kinder auf dem Sofa herumspringen dürfen. Mich erstaunt da manche Meinung von Eltern die strikt dagegen sind. Für mich nicht stimmig, denn warum? Die einzigen Antworten die mir da spontan in den Sinn kamen waren "Das macht man einfach nicht!" und "Es ist gefährlich!"
Ersteres ist wieder nur dieses festgesetzte Begrenzen was für mich keinen Sinn mehr macht, denn "das macht man nicht!" ist für mich kein Argument. Das es gefährlich ist vielleicht, klar. Aber daran kann man ja etwas ändern: Dem Kind zeigen wie es sich gefährdungsfrei bewegen kann, den Couchtisch zur Seite schieben oder ähnliches.
Kinder sind einfach von sich aus neugierig, experimentierfreudig und wollen entdecken, erleben, in Bewegung sein. Warum also sollte ich ihr das später verbieten? Ich sehe darinnen keinen wirklichen Sinn, denn ich halte nichts von Machtgefügen die künstlich gelegt werden und ich glaube Regeln ergeben sich aus der Rücksicht aufeinander und sich selbst. Und Grenzen ebenso. Ich möchte meine Tochter nicht in ihrem Bewegungsraum einschränken und das bedeutet das ich ihr innerhalb der Wohnung diesen auch lasse. Wenn das bedeutet sie entdeckt ihren Spaß daran auf dem Sofa zu klettern, dort Kissen aufeinanderzustapeln (was eine Freundin von mir ihren Kindern verbietet) oder auf Matratzen zu springen: Dann in Ordnung. Selbst der Tisch: Eine Bude darunter bauen oder mal auf dem Tisch sitzen: Warum denn nicht?
Vielleicht ist das der unerzogen und nicht-erziehungs-Gedanke da in mir drin das ich einfach kein Problem darinnen sehe. Und ja, das finde ich auch gut so!!

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