6. September 2012

Familienbesuchstage

Nächste Woche fahren wir in die Heimat. Mit dem Zug. Ca. 4 Stunden werden wir unterwegs sein. Ich bin generell aufgeregt, weil <die Familie besuchen> mich auch immer stresst. Dem Papa geht das ähnlich. Wenn die Basis da nicht so sonderlich ist und das Miteinander eher stressig und anstrengend ist macht es auch nicht so viel Spaß.

Ich weiß das ich komplett anders agiere als es zumindest meine Familie gewohnt ist und auch als akzeptiert und richtig empfindet. Bei seiner Familie ist es teilweise so. Das ist manchmal wie ein Rennen gegen Wände: Anstrengend, schmerzhaft und irgendwie auch erfolglos. Ein dickes Fell wäre da manchmal nicht schlecht und doch ist man ab und an gefangen und fühlt sich wieder wie ein Kind obwohl man doch erwachsen ist. Geht mir zumindest so.
Zudem steht eine große Feier an mit 50 Leuten. Kein wirklicher Spaß. Zumindest gedanklich.

Beim letzten Besuch klappte alles eigentlich recht gut: Mit Flaschen und stillen und wickeln und bisschen abhalten. Damit hatten wir damals nämlich schon begonnen.
Nun stehen wir aber vor der nächsten Herausforderung: Sie ist es nun gewohnt ohne Windeln zu sein. Zuhause. Wie wird das dort? Mein Gefühl weigert sich gegen die Windeln. Mittlerweile mag ich sie ihr nicht gerne anziehen, denn es stört unsere Kommunikation und macht dazu noch jede Menge Müll. Andererseits habe ich auch Angst vor zermürbenden Diskussionen und Gesprächen. Meine Großmutter hat ihre Kinder - also auch meinen Vater - selbst teilweise abgehalten und findet das zumindest schon mal super. Eventuell ginge es eben dann dort doch.
Ich denke ich mache mir vermutlich zu viele Gedanken darum. Vielleicht machen wir ein Mittelding und schauen: Waschmaschine gibt es dort und sogar den Luxus eines Trockners. Damit sind die Sachen fix sauber und fix wieder trocken. Vielleicht frage ich einfach ob es für sie in Ordnung ist das eventuell ihr Sofa (abwischbar) oder der Boden (ebenfalls) etwas Baby-Pipi abbekommt. Und dann ignoriere ich den Herr des Hauses der eh immer alles was ich tue nicht richtig findet (tragen, Familienbett, nicht ablegen...ui ui).

Mein Plan also wieder mal: Ignorieren. Bewusst werden was ich selbst als Mutter und Mensch möchte und dafür einstehen. Grenzen wahrnehmen und mich innerhalb dieser bewegen. Müsste doch machbar sein.
Nein, müsste nicht nur - es ist machbar! Ich muss nur wollen und mich trauen. Und das versuch ich einfach: Kaltes Wasser und so!

Und wie das mit der Fahrt wird und windelfrei: Auch eine Herausforderung. So irgendwie zumindest.

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