17. September 2012

Home Sweet Home

Endlich wieder zurück! Die eigenen 4 Wände, vertraute Umgebung und alles wie man es kennt und auch haben möchte. Vermisst habe ich den Rückzugsort und Zeit für mich. Für mich als Mensch und für uns als Familie. Immer und ständig wen um sich und ständig präsent sein ist anstrengend.

Ich merke ich brauche nun auch erstmal Zeit um mein Weltbild gerade zu rücken. Und ich brauche Menschen um mich die ticken wie ich, die einfach ähnlich denken und fühlen und leben. Meine Familie ist einfach so ein Kontrast zu mir das es mich erschreckt. So das es oft Wut in mir auslöst und Fassungslosigkeit und mich angespannt sein lässt.

Erschüttert bin ich auch. Immer noch. Diese riesige Geburtstagsfeier war und da riss mir eine ihr Unbekannte doch wirklich meine Tochter aus den Armen. Da hat sie nicht mal die eigene Oma je auf dem Arm gehabt, aber die Nachbarin macht das einfach. Ich war so baff das ich nicht richtig reagieren konnte. Denn: Damit hatte ich nun echt nicht gerechnet. Wie auch?`

Fassungslos, wütend und traurig macht mich mein Bruder, der Onkel der Motte. Warum? Weil er und seine Frau ihre nicht mal 1-Woche-alten Sohn mit Schnullern ruhigstellen, weinen und schreien lassen und ihn unendlich missachten. Ihn und seine Bedürfnisse. Mir blutet das Herz. Es macht mich traurig. So sehr sogar, das ich geweint habe deshalb. Da liegt dieses kleine mini-Bündel Mensch alleine und stundenlang in diesem Kinderwagen. Er weint und sie haben nichts besseres zu tun als in aller Ruhe an allen Stellen den Schnuller zu suchen und er weinte immer doller und mehr. Und sie gaben ihn der Tante mit, einer ihm völlig Unbekannten und auch eher unpräsenten Person ihm Leben von meinem Bruder. Sie ging lange mit ihm spazieren und falls er weinen sollte "sollte man einfach den Schnuller reinstecken!".
Und ich sehe meine Nichte die so niedlich und freundlich ist und auf den ersten Blick glücklich wirkt. Aber auf den 2ten nicht. Sie sucht nach Anerkennung, nach einem Menschen der voll und ganz bei ihr ist und wirft sich einfach jedem an den Hals den sie findet. Und mein Bruder und die Frau? Die sind desinteressiert, mit sich beschäftigt wenn andere dabei sind. Sie nehmen sie nicht wahr. Sie wirkt wie ein Störfaktor dann. Das tut mir so weh.

Und in mir drin schreit alles nur das die Motte niemals sowas erleben soll. Und dann frage ich mich: Wer ist denn hier verrückt? Ich, wir - die sie in unserem Bett schlafen lassen, sie stillen und ihr Nähe geben soviel sie braucht, sie tragen und bei uns haben. Oder die die augenscheinlich normal handeln aber die Bedürfnisse der Kinder missachten und blind und taub dafür geworden sind?

Und noch was finde ich grausam:
Ich lief mit der Motte alle 30 Minuten bei der Feier auf die Toilette und hielt sie ab. Sie machte. War glücklich und zufrieden. Die beiden Kleinen wurden nicht gewickelt. Nicht 1x in der Zeit. Meine Nichte stänkerte in die Hose und sie lief damit ungefähr 1 Stunde herum. Sie nahmen es wahr, reagierten aber nicht. Machten sich schlussendlich noch drüber lustig wie das riecht und dass das eklig ist. Irgendwann erbarmte sich wer. Und ja, das passierte in dem Aufenthalt dort 3x.
Wie kann man nur so respektlos seinem Kind gegenüber sein? Auch wenn man kein Windelfrei praktiziert ist es doch wohl nicht zuviel verlangt sein Kind nicht in seinen eigenen Exkrementen liegen zu lassen. Über so eine Zeit.
Ich selbst - und auch der Papa - litten schon darunter das die Kleine generell eine Windel anhatte. Das wir nicht so reagieren konnten wie wir wollten, weil die Windel auch störte. Und sie wirkte auch nicht glücklich. Und meistens klappte es nicht gut, bis auf die Feier. Und zwischendurch ein paar Mal. Das große Geschäft ging immer in den Topf. Gottseidank. Aber sie hatte oft Windeln an und oft konnte ich es nicht gleich ändern. Aber ich nehme sie wahr. Ich kann sie gar nicht ignorieren. Und verstehen kann ich sowas auch nicht.

Als wir vorhin zur Tür hineinkamen flog die Windel sofort in den Müll. Und sie trägt jetzt keine. Sie ist glücklich. Viel glücklicher als mit. Und da geht mein Herz auf!

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