9. September 2012

Unterwegs und Unruhige Nächte

Es ist schon echt schwer die Meinung anderer zu ignorieren. Das stelle ich immer wieder fest. Obwohl es mir doch irgendwo egal ist trifft es doch. Komisch oder?
Ich bin also dabei mir ein dickes Fell aufzubauen, gar nicht so leicht!
Das habe ich auch gestern wieder festgestellt: Die Motte signalisierte das sie muss als wir im Supermarkt standen. Ich bin zielsicher raus und suchte einen Platz. Tigerte umher und alles kam mir zu offen und zu sichtbar vor. Und als ich mich überwunden hatte: Uff, da war die Windel schon voll. Und ja, eigentlich wollte ich die Windel ja aus lassen. Aber dann dachte ich "Was ist wenn sie genau DANN im Laden muss!"

Ich habe zum Papa der Motte vorhin gesagt er muss mich zwingen wenn wir gemeinsam unterwegs sind. Wenn ich mich erstmal ein paar Mal überwunden habe und selbst feststelle das es a. niemanden interessiert und b.mir die Reaktionen egal sind: Dann kann ich das vermutlich. Das ist wie der Sprung ins kalte Wasser. Gar nicht so leicht!

Es ärgert mich ziemlich, aber was soll man machen? Ich probiere es und bin ehrlich mit mir und auch ihr. Aber manchmal da hätte ich gerne die Selbstsicherheit und das Selbstbewusstsein anderer. Meines ist doch sehr mikrig in manchen Situationen und ich spüre doch immer wieder noch die frühere Angststörung durchschimmern. Tja, Mutter-Sein ist eben doch immer auch eine tägliche Herausforderung über sich selbst hinaus zu wachsen.

Die Motte ist aber ohnehin im Moment nicht gut drauf. Sie weint viel, ist unzufrieden und sehr anhänglich. Dazu hat der Papa uns beide noch mit de Erkältung angesteckt. Sie schnieft und hustet und ich auch. Und heute Nacht war sie so heiß das ich Fieber gemessen und anschließend schlaflos neben ihr gelegen habe. Einfach weil ich Angst hatte sie würde vielleicht nicht mehr aufwachen. Nicht rational - aber so sind Ängste eben. Aber heute Morgen strahlte sie wieder und schaut viel fitter aus.
Die Nacht war aber unruhig, sie hat viel genuckelt und hat um sich gehauen. Und ich dementsprechend wieder wenig geschlafen.
Schlimm war, das sie so gar nicht einschlafen konnte. Sie war totmüde und weinte und weinte: wollte die Brust nicht, die Flasche nicht und das tragen nicht. Wobei ich sie in der Trage dann einigermaßen ruhig bekam, erstmal. Und im Wohnzimmer zurück ist sie fast eingeschlafen, dann ging es.
Ich merke und spüre meine Hilflosigkeit wenn sie so weint und ich nichts tun kann. Ich bin dann einfach da und sage ihr das auch immer wieder. Aber mehr geht eben nicht und ich merke: Umso mehr ich anbiete, umso unruhiger wird sie dann auch. Logischerweise. Denn ich irritiere sie dann eben.


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